Energieeffiziente Kläranlage dank Triple A- Verfahren

Herausforderung

Die Stadt Villach entwickelt sich zu einem immer größerem Industriestandort durch die Ansiedlung neuer Unternehmen wie auch durch Expansion bestehender Firmen. Dies hat unter anderem für die örtliche Kläranlage maßgebliche Auswirkungen, die erweitert werden musste, um den speziellen Anforderungen des stickstoffreichen Abwassers aus der Halbleiterindustrie gerecht zu werden. Das bedeutet, dass zusätzliche Reinigungsstufen oder Technologien eingebaut wurden, die speziell darauf ausgelegt sind, den Stickstoff effektiv aus dem Abwasser zu entfernen. Dies ist notwendig, um den Industriestandort Villach langfristig abzusichern.

Im Rahmen einer Bietergemeinschaft wurde Wagner Consult beauftragt, neu entwickelte Technologien im Bereich der Abwassertechnik durch ein für die Kläranlage Villach maßgeschneidertes Konzept zu realisieren.

Lösung

Basierend auf Laboruntersuchungen zusammen mit der lokalen Universität hat Wagner Consult ein Konzept entwickelt, mit dem industrielles Abwasser und kommunales Abwasser gemeinsam gereinigt werden können, ohne dass zusätzlich Kohlenstoff von außen hinzugefügt werden muss.

Dafür wurde das effiziente Triple-A-Verfahren (Alternierende Aktivierte Adsorption) angewandt, das eine hohe Menge an Kohlenstoff und Stickstoff bereits in einer frühen Reinigungsstufe der Abwasserbehandlung entfernt und zu einer Entlastung der Hauptbiologie führt.

Durch diese Verfahren konnte Wagner Consult die Energieeffizienz der Anlage deutlich steigern: Frischer energiereicher Klärschlamm gelangt auf schnellstem Weg in den Faulbehälter, wo Klärgas produziert wird. Die gesteigerte Gasproduktion wird zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt, wodurch der gesamte Energiebedarf der Anlage gedeckt wird und die Abwasserreinigung energieautark betrieben werden kann.

Die Hauptbiologie der Kläranlage wurde mit der patentierten inDENSE-Technologie verbessert, die den Schlamm verdichtet und stabilisiert. Die Stabilisierung der Schlammeigenschaften reduziert die Belastung in der Nachklärung und erhöht die Reinigungskapazität der Anlage um 30%, ohne dass zusätzliche Becken gebaut werden müssen.

Zur zusätlichen Entlastung der Hauptbiologie wird das Filtrat aus der Schlammentwässerung mittels Anammox- Bakterien nach dem DEMON- Verfahren behandelt.

Die neuen Technolgien wurden in die bestehende Anlage bei Aufrechterhaltung des Vollbetriebes implementiert.